Genauso vielfältig, wie die Rhythmen der tansanischen Kulturen, sind auch die Gewürze, die wir in direktem Handel aus diesem spannenden afrikanischen Land beziehen. Wir wissen wo Pfeffer und Co wachsen.
Tansania, das Land der Massai, ist die Heimat vieler exotischer Gewürze. Auf 1800 m Seehöhe und bei rund 95 % Luftfeuchtigkeit finden neben Pfeffer, Zitronengras und Nelken noch viele andere Gewürze die besten Bedingungen. Die Pflanzen wachsen übrigens inmitten der Urwälder. Durch dieses harmonische Miteinander wird keine Regenwaldfläche für den Anbau zerstört.
Eine Herausforderung gibt es jedoch: Die einzelnen Bäuerinnen und Bauern sind weit verstreut und nur unter großem Aufwand zu erreichen. Damit die kostbaren Gewürze trotzdem den Weg zu uns nach Sprögnitz finden, brauchen wir jede Menge Hilfe vor Ort. In Cleopa Ayo und seiner Frau Agnes haben wir diese gefunden.
Cleopa war erfolgreicher Hotelmanager bevor er sich entschloss, ins Bio-Gewürz-Geschäft einzusteigen. Er interessierte sich schon immer für Ernährung und Landwirtschaft. Außerdem war es war ihm seit jeher ein großes Anliegen den Menschen in seiner Heimat Arbeit und eine Perspektive zu geben. Gemeinsam mit seiner Frau Agnes gründete er in Muheza, inmitten der atemberaubenden Landschaft der Usambara-Berge, eine Baumschule. Die Aufzucht von Gewürzpflänzchen ist jedoch nur ein Aspekt seiner Arbeit. Cleopa und Agnes betreuen über 600 Bauernfamilien – vom Anbau bis zum Transport.
Die Bauernfamilien leben inmitten der Urwälder. Viele besitzen nur rund 2 Hektar Land, mit dem sie sich selbst versorgen: mit Mangos, Bananen, Jackfrüchten und Kokosnüssen – und Gewürzen. Mit dem Auto kommt man hier nicht weit. Die Wege müssen mit dem Motorrad oder stundenlang zu Fuß zurückgelegt werden. Dabei bekommen die Bauernfamilien Unterstützung von Cleopa und seinen Field Officern. Diese beraten auch beim Anbau und der Ernte der Gewürze. Das Schneiden der Zimtrinde, zum Beispiel, erfordert nämlich viel Fingerspitzengefühl.
Neben der Ernte und dem Transport kümmert sich Cleopa auch um die Einhaltung der hohen Qualitätsstandards und Bio-Zertifizierungen und um die Trocknung und Aufbereitung der Gewürze. Sein Betrieb in Muheza beschäftigt inzwischen 50 Leute, die die Rohwaren großteils per Hand verarbeiten. Eine Trocknungsanlage, die mit Hilfe eines Holzofens beheizt wird, hat Cleopa eigens bauen lassen. Und – wir trauen unseren Augen nicht –im Betrieb steht die gleiche Schneidemaschine wie bei unserem Waldviertler Ursprungsbauern Kurt Kainz. Gut Ding ist nun mal grenzübergreifend.
Cleopas und Agnes Einsatz geht weit über die Verarbeitung von Gewürzen hinaus. Das Paar engagiert sich stark in der Region, greift den Bäuerinnen und Bauern finanziell unter die Arme und lässt Infrastruktur errichten. Eigens gebaute Brunnen erleichtern den Bewohnerinnen und Bewohnern der Bergdörfer den Zugang zu Trinkwasser. Außerdem unterstützen sie eine Schule, in der Kinder mit Behinderung eine Ausbildung bekommen.
Cleopas größte Freude ist es zu sehen, dass die Menschen in seinem Land wieder eine Perspektive haben. So wie Mama Sophia, eine Bäuerin, die sich durch die Zusammenarbeit mit SONNENTOR und Cleopa eine neue Küche und Solarpaneele am Dach bauen konnte. Geschichten wie diese zeigen uns, dass Direct Trade der richtige Weg für uns ist. So können wir uns persönlich davon überzeugen, dass unser Verständnis von Qualität, Nachhaltigkeit und Gemeinwohl auch im weit entfernten Tansania gelebt wird.