Ins Waldviertel zu fahren bedeutet für mich Entschleunigung. Sobald die Straße anfängt sich durch die dichten Wälder zu schlängeln, entlang von kleinen Dörfern und Wiesen, wird die Welt etwas ruhiger.
Mit meinen Großeltern war ich schon als Kind oft in der Gegend rund um Zwettl. Sicher ein Hauptgrund, warum ich mich hier so wohlfühle. Abgesehen von diesen schönen Kindheitserinnerungen ist es aber auch einfach ein unglaublich idyllisches Fleckchen Erde.
Durch SONNENTOR verbindet mich ein weiterer Aspekt mit dem Waldviertel. Und diesmal durfte ich einen Ätherische Öle Workshop für einen Teil des Teams halten und, gemeinsam mit meinem Partner, drei Tage in den wunderschönen Stadt-Lofts in Zwettl verbringen.
Vor unserer Anreise wussten wir bereits, dass uns dort ein Haus mit Geschichte erwartet. Sobald man durch das große hölzerne Eingangstor schreitet, spürt man das auch. Das Haus ist zum Teil umgeben von der alten Stadtmauer, aus dem 13./14. Jahrhundert stammend, und zählt damit zu den Gründerhäusern der Stadt. SONNENTOR Gründer Johannes Gutmann kaufte es 2012, hauchte den alten Mauern neues Leben ein und macht damit dessen Geschichte zum Erlebnis. Nach dem ersten Staunen beim Ankommen fiel mein Blick natürlich gleich auf den wunderschönen Innenhof mit liebevoll angelegten, bunt blühenden Kräuter- und Staudenbeeten. Aber first things first – erstmal das Appartement beziehen, auspacken und später erkunden.
Unser Stadt-Loft, namens Dorli Damals, ist gleich das erste links nach der Eingangstür. In unserem Zuhause für die nächsten Tage erwartet uns eine unglaublich charmante Einrichtung in einem Mix aus Alt und Neu, modern gestaltet, mit vielen natürlichen Materialien. Wir sind sofort begeistert wie liebevoll dieses Haus restauriert und eingerichtet wurde. Es gibt so viel zu entdecken!
Ich verliebe mich ein bisschen in den Altholzboden, den alten Kachelofen, das Badezimmer, die erhaltenen Originalmöbel und -türen. Die vielen Up-Cycling Ideen, so werden z.B. alte Schubladen zu entzückenden Nachttischchen, sie werden sogleich als Inspiration für Zuhause fotografiert.
Fundstücke, Fotos, Erzählungen von Zeitzeug:innen sorgen zudem für das Eintauchen in das frühere Leben, was wir sehr spannend finden. Nichts ist dem Zufall überlassen und dennoch wirkt nichts überladen – es ist genug Raum zum Durchatmen.
Die Küche in unserem Loft ist sehr gut bestückt mit Tees, Kaffee und Gewürzen von SONNENTOR. Auch Rezeptkarten liegen parat – da bekommt man Hunger. Nun ist nur die Frage, ob wir selber kochen oder uns auswärts verwöhnen lassen. Beides steht zur Wahl, denn es gibt viele Möglichkeiten zur Verköstigung. Und vieles davon ist in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar: Bäckereien, Kaffeehäuser, Restaurants, das Zwettler SONNENTOR Geschäft und der Bio Laden Helga‘s Hollerbusch. Wohin es uns schließlich verschlägt, denn wir entscheiden uns für eine Jause zum Abendessen und kaufen auch gleich für das Frühstück ein. Käse, Gebäck, (vegane) Aufstriche, Joghurt, frisches Obst und Gemüse ist alles in bester Bio-Qualität erhältlich. Am nächsten Morgen, wir haben im Himmelbett ganz vorzüglich geschlafen, verzaubert mich das hereinfallende Licht und wir genießen das Frühstück.
Zum Mittagessen geht’s direkt zum SONNENTOR Erlebnis nach Sprögnitz, das etwa 15 Fahrminuten entfernt liegt. Die saisonale Bio-Küche im Gasthaus Leibspeis' ist mir noch in sehr guter Erinnerung und wir entscheiden uns auf der sonnigen Terrasse für einen hausgemachten Kräuter-Honig Eistee, die vegane Knoblauchcreme Suppe und Spargel Gnocchi. Gut gestärkt schlendern wir danach durch den direkt nebenan liegenden Permakultur Garten, wo es nur so summt und brummt. Auch das ist für uns und den Garten zuhause die pure Inspiration.
Am Nachmittag, zurück in Zwettl, wollen wir die Gegend noch etwas erkunden. Wir spazieren bei Sonnenschein entlang der rauschenden Zwettl ein bisschen raus ins Grüne und genießen einen Eiskaffee. Natürlich geht’s auch noch in das Zwettler SONNENTOR Geschäft, das direkt neben dem Café liegt und wir freuen uns über einen sehr netten Plausch mit Edith Gutmann, die gemeinsam mit ihrem Mann die Stadt-Lofts so liebevoll eingerichtet hat.
Nach der Erkundungstour ziehen wir uns zurück und stellen fest, sobald man in den Innenhof der Lofts zurückkommt, kehrt Ruhe ein. Den letzten Abend genießen wir mit selbstgekochter Pasta im Kräutergarten, begleitet von einem Sonnenuntergang hinter der Stadtmauer der den Himmel zuckerwatterosa färbt.
Ich schlendere nochmal entlang der Trampelpfade mit Blättermotiven durch den Kräutergarten - Kamille, Königskerze, Rose, Schafgarbe, Margerite und vieles mehr steht gerade in voller Blüte. Ein Schlummertrunk bestehend aus Melisse, Rose und Lavendel ist schnell gepflückt und zurück im Loft machen wir für einen wohligen Duft vorm Zubettgehen noch den Diffuser an. Es wurde an alles gedacht.
Am Abreisetag gönnen wir uns ein reichhaltiges Frühstück im Bio-Genusskaffeehaus Hölzl mit bestem Gebäck aus eigenem Bio-Mehl, frischen Säften, Eiern, Avocadobrot und Pancakes.
Ein Waldviertel Highlight überrascht uns dann auch noch auf der Rückfahrt: wir entdecken ein erstes blühendes Mohnfeld. Was für ein schönes Abschiedsgeschenk. Bis zum nächsten Mal!