Der Kosovo gilt als eines der ärmsten Länder am Balkan. Die Arbeitslosigkeit liegt bei rund 35 %. Bei den Jugendlichen sind sogar mehr als 50 % ohne Beschäftigung. Sie sind es auch, die das Land verlassen, um der Armutsfalle zu entfliehen. Alleine von 2008 bis 2018 emigrierten mehr als 200.000 Kosovaren - fast zehn Prozent der Bevölkerung. Dabei bietet das vielfältige Land durchaus Perspektiven.
Landwirtschaft schafft Perspektive
SONNENTOR hat sich schon früh aufgemacht und arbeitet seit Jahren mit Anbaupartnern im Kosovo zusammen. In dem vom Krieg geprägten Land ist die biologische Landwirtschaft ein wichtiger Motor, der Arbeitsplätze und Perspektiven für die Menschen dort schafft. Einer dieser Menschen ist unser Anbaupartner Halit, der bio-zertifizierte Wildsammlungen und Bio-Kräuteranbau vor Ort initiiert und betreut.
Halits Geschichte
Bevor Halit in seine Heimat zurückkehrte, lebte und arbeitete er 15 Jahre lang in der Schweiz. Die Arbeit am Bau war nicht immer leicht, aber so wusste er sich, seine Frau und ihre gemeinsamen Kinder in Sicherheit. Die Liebe und der Bezug zu seiner Heimat war ihm aber immer wichtig. Halit erkannte: Die Kosovaren brauchen Perspektiven vor Ort. Gemeinsam mit seiner Familie kehrte er deshalb zurück und gründete ein Unternehmen und baute sich schon bald ein Netzwerk von 30 Bauernfamilien auf, die für SONNENTOR Kräuter in Bio-Qualität anbauen.
Wilde Natur im Kosovo
Darüber hinaus betreut Halit fünf bio-zertifizierte Wildsammlungszonen, in denen mehr als 2000 registrierte Sammlerinnen und Sammler Walderdbeeren, Holunderblüten und Brombeerblätter sammeln. Denn, was viele nicht wissen, der Kosovo ist reich an wildwachsenden Kräutern. Viele Gebiete konnten durch den Krieg jahrelang nicht betreten werden. Internationale Einsatzkräfte sind immer noch damit beschäftigt, Teile des Landes zu entminen. Was für die Bevölkerung das Leben nicht leicht macht, hat sich als Vorteil für die Natur erwiesen. Denn sie konnte sich jahrzehntelang fast unberührt entwickeln.
Sobald die Wildkräuter gesammelt sind, organisiert Halit die Trocknung der Rohstoffe an rund 40 verschiedenen Stellen. So bleibt die Wertschöpfung im Land und ermöglicht zahleichen Menschen, ein Auskommen mit den Naturschätzen zu finden. Von dort aus machen sich die feinen Rohstoffe schließlich auf den Weg zu uns nach Österreich, wo sie in unseren Tees und Gewürzen verarbeitet werden.