Auf dem Foto ist ein Zweig zu sehen. | © SONNENTOR

Kräuter haltbar machen - 4 mal anders, immer gut!

Einfrieren, Trocknen oder in den Mixer?

Sommergerichte schmecken meist deshalb so sommerlich, weil man auf eine Fülle an frischen Kräutern zurückgreifen kann. Bereits die Ernte der Kräuter ist ein wahres Erlebnis für die Sinne - wenn man die vorsichtig abgezupften Blätter zwischen den Fingern zerreibt, offenbaren sie ihr unbeschreibliches Aroma. Aber auch für die kühlere und weniger ertragreiche Jahreszeit will vorgesorgt werden und deshalb haben wir hier Tipps für die richtige Ernte und das anschließende Haltbarmachen der Kräuterschätze.

Ernte - wie, wann und warum?

Auf dem Foto ist Apfelminze zu sehen. | © SONNENTOR

Die richtige Ernte ist bereits der erste Schritt zum erfolgreichen Konservieren. Kräuter erntet man am besten bei Mittagssonne, dann ist der Wassergehalt am niedrigsten und die Konzentration der ätherischen Öle am höchsten. 

TROCKNEN - 3 MAL ANDERS, IMMER GUT!

Auflegen

Großblättrige Kräuter legt man am besten flächig auf und lässt sie im Schatten bei luftiger Umgebung in etwa 3 Wochen trocknen. Besonders achten sollte man darauf, dass man den Kräutern wirklich ausreichend Platz gibt, liegen sie zu dicht, können sie leicht zu Schimmeln beginnen. Sind die Kräuter rascheltrocken kann man sie in Schraubgläser verpacken.

Foto von Dill. | © SONNENTOR

Kopfüber

Kleinblättrige und holzige Kräuter kann man auch zu kleinen Sträußen binden und kopfüber aufhängen. Es bietet sich auch an, die Sträußchen gleich zu mischen und seine eigenen Bouquet garni’s herzustellen. Das sind kleine Kräutersträußchen, die Eintöpfen und Schmorgerichten viel Geschmack verleihen und vor dem Servieren wieder entfernt werden. So kleine Kräutersträußchen sind auch das perfekte Mitbringsel - wer freut sich nicht über so einen kleinen Kräuterschatz aus dem eigenen Garten.

Im Backrohr/Dörrapparat

Wenn die Temperaturen schon zu niedrig oder die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, trocknen wir die Kräuter im Backrohr oder im Dörrapparat. Die Temperatur sollte etwa 30 ° betragen, ist sie höher, büßen die Kräuter zu viel Geschmack ein. Ein Kochlöffel, der in die Backofentür eingeklemmt wird, sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit entweichen kann.

Kräuter, die sich besonders zum Trocknen eignen: Minze, Salbei, Thymian, Rosmarin, Estragon, Bohnenkraut, Majoran, Oregano, Zitronenverbene

Kräuter, die sich nicht so gut zum Trocknen eignen: Schnittlauch, Dill, Basilkum, Petersilie

Generell gilt: Je „fleischiger“ die Kräuter sind, desto weniger eignen sie sich zum Trocknen - für Schnittlauch und Co. ist der Weg ins Eisfach wohl der richtige.

Schwarz-weiß Foto von Bäuerin Prohaska mit einer Kiste in der Hand. Der Hintergrund ist türkis. | © SONNENTOR

AB INS EISFACH

Auch Einfrieren ist eine gute Variante um den Kräuterüberschuss aus dem Garten haltbar zu machen. Am besten eignen sich kleine Eiswürfelformen dafür, so hat man auch immer gleich die richtige Menge zum Würzen parat. Die Kräuter werden hierfür fein gehackt und mit Pflanzenöl oder auch Wasser vermengt, und in kleinen Formen eingefroren. Stück für Stück ein kleines Kräuterglück. 

Es funktioniert auch gut, die Kräuter klein zu hacken (Schnittlauch, Dill etc.) und in kleinen Gläsern einzufrieren. So hat man immer ein bisschen Grün zum darüber streuen parat.

AROMATISCHE ÖLE UND KRÄUTERESSIG

Jetzt wird es schon ein bisschen raffinierter - wir verwenden die Kräuter um aromatische Öle und Essige herzustellen. Kräuter in Essig halten quasi ewig und in Öl solange, ehe es ranzig wird, also auch ziemlich lange.

Auf dem Foto ist ein Rosmarinzweig zu sehen. | © SONNENTOR

Für euer eigenes Kräuteröl steckt ihr Kräuterzweige nach Geschmack in Glasflaschen und füllt sie mit Olivenöl, Rapsöl oder Sonnenblumenöl auf. Nach etwa zwei Wochen kannst du die Kräuter wieder aus den Flaschen entfernen - sie haben den Geschmack ans Öl abgegeben.

Bei der Kräuteressigherstellung gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Herangehensweisen. Sollen die Kräuter ihr Aroma möglichst schnell abgeben, ist es besser den Essig etwas zu erwärmen. Ein kalt angsetzter Essig braucht etwas mehr Zeit, dafür ist er im Geschmack intensiver. Da die Kräuter im Essig mit der Zeit ihr schönes Aussehen verlieren, ist es ratsam sie nach einer Ziehzeit von etwa 2-3 Wochen abzuseihen. 

Rezeptideen für selbstgemachten Kräuteressig

  • 1/2 l Apfelessig mit Dill, Zitronenschale und Zitronenmelisse - passt gut zu frischen Gerichten und zu Fisch
  • 1/2 l weißer Balsamico mit Rosmarin, Basilikum und Oregano - schmeckt wie ein Urlaub in Italien
  • 1/2 l Weißweinessig mit Estragon schmeckt sehr edel

PESTOS - DER VOLLE GESCHMACK DES SOMMERS IM GLAS

Auf dem Foto ist Petersilie zu sehen. | © SONNENTOR

Pestos sind nicht ganz so lange haltbar, wie die anderen Alternativen, aber eindeutig die geschmackvollste Variante. Mit einer Handvoll Nüsse, etwas Parmesan und Olivenöl kommen die Kräuter solange in den Mixer bis sie sich in eine cremige Paste verwandelt haben. Sie schmecken herrlich als Brotaufstrich, zu Pasta oder eignen sich zum Würzen von Saucen und Salaten. Und noch ein Geheimtipp von uns - Pesto geht auch süß und passt hervorragend zu Mehlspeisen oder in den Porridge.

Süßes Minzpesto mit Honig und Haselnüssen

Zutaten:

Zubereitung: Alles zusammen pürieren und in ein Glas füllen. Mit Olivenöl bedeckt hält es im Kühlschrank in etwa 2 Wochen.

Vielen Dank an Nudlholz für die Kräuter-Tipps!