Der Garten ruft! Du sehnst den ersten jungen Pflänzchen freudig entgegen und möchtest ihnen etwas Gutes tun? Kräuterjauchen, Kräuterauszüge oder Kräutertee können deine Pflanzen kräftigen und schützen. Gönn deinen Sprösslingen ein Schlückchen!
Wenn du deine Garten- oder Zimmerpflanzen mit Kräutern stärken möchtest, fängst du am besten gleich mit den jungen Pflänzchen an und gießt je nach Bedarf in regelmäßigen Abständen. Für Zimmerpflanzen reicht ein Gießabstand von 2-3 Wochen, für Gartenpflanzen darf es auch ein wöchentlicher Rhythmus sein. Je nach Bedarf, zum Beispiel beim Auftreten von Schädlingen oder Krankheiten, öfter gießen. Die Pflanzen mit ausreichend Mineralstoffen zu versorgen macht Sinn, denn je mineralstoffreicher der Boden, umso mehr Mineralstoffe auch im Gemüse.
Gießen mit Kräuterjauchen
Eine Kräuterjauche macht zwar etwas Arbeit, der Vorteil, du hast ein hoch wirksames Konzentrat für einen größeren Bedarf.
So stellst du eine Kräuterjauche her: Fülle 1 kg frische oder 200 g getrocknete Kräuter und 10 Liter Regenwasser in einen großen Kübel oder ein Fass, rühre die Mischung kurz durch und decke sie mit einem Brett oder Tuch ab. Der beste Platz für ein Jauchegefäß ist sonnig und warm. Ideal auch weiter entfernt von Fenstern und Terrassen, auch die der Nachbarn. Lass die Mischung ein bis 3 Wochen stehen und rühre sie täglich um. In dieser Zeit gärt die Mischung und beginnt auch zu schäumen. Wenn du keinen Schaum mehr siehst, ist die Jauche fertig. Vor dem Ausbringen absieben und 1:10 verdünnen, wenn du damit gießen willst, 1:50 verdünnen, wenn du die Jauche auf die Blätter sprühen möchtest. Bei einer zu hohen Konzentration kann es sein, dass Blätter bräunliche Flecken bekommen.
Gießen mit Kräuterauszügen
Wenn du dir die mühsame und duftende (jedoch sich lohnende) Herstellung einer Kräuterjauche ersparen möchtest, kannst du auch aus den Kräutern einen Kaltauszug herstellen. Frische oder getrocknete Kräuter mindestens 3 bis maximal 24 Stunden in kaltem Regenwasser ansetzen, abseihen und zum Gießen verwenden. Für 10 l brauchst du ca. 1 kg frische, zerkleinerte Kräuter oder 200 g trockene Kräuter.
Gießen mit ausgekühlten Tee-Resten
Wenn in deiner Teetasse etwas kalter Kräutertee übrig ist, kannst du deine Zimmerpflanzen damit beglücken. Auch hier gilt, nicht öfter als alle zwei Wochen. Diese Kräuter eignen sich besonders für die Herstellung von Kräuterjauchen oder Kräutertee zum Gießen.
BRENNNESSEL
Die berühmte Brennnesseljauche. Sie stärkt deine Pflanzen von innen heraus, denn sie liefert wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff und Kalium. Sie wird als hervorragender Dünger und Mittel gegen Blattläuse hoch geschätzt. Herstellung wie bei der Kräuterjauche.
ACKERSCHACHTELHALM
Der Ackerschachtelhalm ist sehr reich an Kieselsäure. Diese stärkt die Pflanzenzellen. Ackerschachtelhalm unterstützt Pflanzen mit Pilzbefall, Mehltau oder Rost vorzubeugen und fertig zu werden. Aber auch Blattläuse und Spinnmilben scheuen den Ackerschachtelhalm. Herstellung: Kräuterauszug, anschließend ca. 1h köcheln, Verdünnung: 1:5
KAMILLE
Die „Tausendsassarin“ Kamille, hat besonders für die Pflanzenwurzeln eine wohltuende Wirkung. Herstellung: Tee oder Auszug, Verdünnung: 1:5
KNOBLAUCH
Knoblauch ist dufte! Er hält Blattläuse und Pilzerkrankungen von Pflanzen fern. Super als Tee oder Jauche für Gartenpflanzen.
Zur Vorbeugung von Blattläusen bei Zimmerpflanzen können geschälte Knoblauchzehen tief in die Erde des Topfes gesteckt werden.
BEIFUS
Beifuß vertreibt böse Geister, auch bei Pflanzen. Bei Ameisen, Blattläusen oder Pilzbefall kann man eine Jauche aus Beifuß ansetzen. Verdünnung: 1:2
BEINWELL
Beinwell ist reich an Kalium. Für starkzehrende Pflanzen wie Tomaten ist eine Jauche deshalb sehr empfehlenswert. Beinwell ist zudem genau so pflanzenstärkend wie die Brennnessel. Verdünnung: 1:10
Düngen mit Kaffee
Durchschnittlich 3 Tassen Kaffee werden in Österreich pro Kopf täglich getrunken. Der Kaffeesatz dazu landet meist im Hausmüll. Dabei wäre er im Garten so viel besser aufgehoben. Denn Kaffeesatz ist ein hervorragender Dünger für deine Gartenpflanzen. Er liefert wichtige Nährstoffe wie Kalium, Phosphor und vor allem Stickstoff.
Wenn du Kaffeesatz als Dünger verwenden möchtest, sammelst du ihn am besten an einem luftigen Ort, wo er gut trocknen kann, damit er nicht anfängt zu schimmeln. Wenn du eine größere Menge beisammen hast, geht's ab in den Garten. Am besten arbeitest du das trockene Kaffeepulver in den Wurzelbereich der Pflanzen ein. Bis zu einmal wöchentlich kannst du diesen natürlichen Dünger einsetzen. Am besten eignet sich Kaffeesatz für Pflanzen, die saure Humusböden bevorzugen.
Wir wünschen dir ein schönes und erfolgreiches Gartenjahr!
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