Lange Zeit wurde TTIP unbemerkt verhandelt. Vermutlich weil die Drahtzieher wussten, welche Kontroversen das Abkommen auslösen würde. Jetzt sind die Gegenstimmen laut – neben den Konsumenten formieren sich Landwirte und Unternehmen.
Die Verhandlungen um das Freihandels- und Investitionsabkommen TTIP starteten bereits im Juni 2013. Damals war man noch bemüht, wenige Informationen nach außen durchsickern zu lassen, wohlwissend, dass eine Aufklärungskampagne Diskussion auslösen würde. TTIP soll die größte Freihandelszone der Welt schaffen, der Aufhebung von Zöllen und Restriktionen sei Dank.
Bei genauerem Betrachten zeigt sich die erschreckende Wahrheit: wir zahlen einen hohen Preis. Denn um eine freie Handelszone zu ermöglichen, bedarf es einer Anpassung der Rahmenbedingungen wie Sozial-, Umwelt-, Gesundheits- und Datenschutz. Die Folge wäre eine Verwässerung vieler europäischer Standards, zugunsten amerikanischer Bedingungen. Zusätzlich könnten große Konzerne einzelne Staaten klagen, wenn sie ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten durch Restriktionen beeinträchtig sehen. Es zeigt sich, die freie Handelszone bietet nicht allen Partnern dieselben Freiheiten.
Johannes Gutmann, Sonnentor Gründer und Mitinitiator von KMU gegen TTIP ist sich sicher: „Der Großteil der heimischen Betriebe profitiert nicht von einem Freihandelsabkommen mit den USA. Im Gegenteil, mit der zusätzlichen Konkurrenz und dem hohen Preisdruck werden viele KMUs langfristig nicht mithalten können.“ Gutmann befürchtet zudem auch für die Landwirtschaft große Einbußen; einhergehend mit der Zerstörung der Lebensgrundlage für viele Familien. Dafür, dass es nicht soweit kommt, setzen sich immer mehr Konsumenten, Landwirte und Unternehmen sein. Denn letztlich kommen sie durch TTIP alle unter die Räder.
>> Mehr Infos: www.ttip-stoppen.at
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