© SONNENTOR

2000

Durchbruch in Deutschland

In Österreich entwickelte sich SONNENTOR prächtig, in Tschechien hatte das Unternehmen erfolgreich Fuß gefasst – sogar bis nach Japan reisten SONNENTOR Kräuter und Gewürze inzwischen. Nur mit Deutschland war es so eine Sache: „Im grenznahen Bayern hatten wir schon einige Bioläden, die wir mit SONNENTOR Produkte beliefern durften, nur der berühmte Weißwurst-Äquator, der schien schier unüberwindlich“, erinnert sich SONNENTOR Gründer Johannes Gutmann. In nördlicher Richtung schien niemand so recht Notiz vom aufstrebenden Waldviertler Bio-Pionier zu nehmen.
 

Mit Transparenz zum Erfolg

Dass Bewegung in die Angelegenheit kam, lag schließlich unter anderem an der Innovationskraft, die die Geschichte von SONNENTOR von Beginn an geprägt hatte. In diesem Fall war der entscheidende Faktor eigentlich eine simple Kleinigkeit: Niemand im deutschen Bio-Markt hatte damals nämlich Sichtfenster in seinen Verpackungen – SONNENTOR hingegen schon. Einige Vertriebspartner erkannten, dass es den Endverbraucher:innen angenehm ist, wenn sie das Produkt sehen können. Für Johannes eine ganz klare Angelegenheit: „Transparenz ist halt eine gute Grundlage für vertrauensvolle Beziehungen!“ Chiemgauer Naturkost und Ökoring listeten SONNENTOR schließlich als erste Großhändler in Deutschland.

Neben der Transparenz spielte übrigens auch Authentizität eine große Rolle. Dass SONNENTOR die Bauernfamilien, die die Kräuter für die Produkte anbauten nicht nur kannte, sondern auch vor den Vorhang holte, gefiel sowohl dem Großhandel wie auch den Kund:innen.

Kooperation auf Augenhöhe

Den großen Durchbruch am deutschen Markt brachte schließlich die Kooperation mit dem Naturkost-Großhändler Dennree. Das Unternehmen war damals schon ein wichtiger Player im Bio-Bereich und Johannes hatte durchaus Spundus, dort vorstellig zu werden. Per Zufall lernte er dann aber den Gründer der Firma kennen und bekam einen Termin bei ihm. „Und dann stand ich da, recht verloren in einem riesigen Büro mit einem Bild vom Stift Zwettl in der Hand, das ich als Gastgeschenk mitgebracht hatte“, beschreibt Hannes den richtungsweisenden Tag. Schlussendlich aber stellte sich heraus: Auch bei Dennree sitzen Menschen und mit Menschen kann man reden. So begann die fruchtbare Kooperation also: mit einem Gespräch auf Augenhöhe. Und genauso wird die Zusammenarbeit auch heute, 20 Jahre später, noch gepflegt.
In der Unternehmensgeschichte von SONNENTOR markiert diese Partnerschaft einen großen Fortschritt, denn die Zusammenarbeit ermöglichte SONNENTOR weitere wichtige Kooperationen.

Dass Liebe durch den Magen geht, weiß ja nun jede:r. Manchmal ist es aber auch mit guten Geschäftsbeziehungen so. Berndt Weiling, den Gründer hinter bioladen.de etwa, hat Johannes in der Warteschlange bei der Essensausgabe auf der Biofach angesprochen. Auch hier begann es also mit einem Gespräch und schnell war klar, dass man eine größere Vision teilt – nämlich, BIO langfristig gemeinsam weiterzuentwickeln und das damals noch zarte Pflänzchen BIO kräftig wachsen zu lassen.

„Für dieses Miteinander empfinde ich heute genau wie damals tiefste Dankbarkeit, Demut und Wertschätzung“, fasst Hannes Gutmann zusammen.