Auch in der biologischen Landwirtschaft überlässt man die Pflanze nicht sich selbst und es gibt zahlreiche Strategien, um die Pflanzen gesund zu halten.
Wobei man nicht vergessen darf, dass Pflanzen sich in einem gewissen Ausmaß auch selbst helfen können. Sie bilden Stacheln oder dicke Zellwände gegen Frassfeinde, erzeugen giftige Substanzen oder senden Botenstoffe aus, um Nützlinge herbeizurufen bzw. um andere Pflanzen vorzuwarnen. Im Biolandbau versucht man diese Selbstverteidigungsstrategien zu fördern und es erst gar nicht zu einem Schädlings- oder Krankheitsbefall kommen zu lassen. Besonderes Augenmerk gilt dabei vorbeugenden Maßnahmen. Die Förderung der Bodenfruchtbarkeit gehört da ebenso dazu wie vielfältige Fruchtfolgen oder der Anbau robuster Sorten.
Aber auch die Förderung von Nützlingen ist ein zentrales Anliegen der Biobäuerinnen und Biobauern. Mit Hecken, Blühstreifen und anderen Biodiversitätsflächen werden diesen "Nutztieren" Lebensraum, Nahrungs-und Rückzugsmöglichkeiten geboten – nicht ganz ohne Eigennutz, denn in der "Schädlingsbekämpfung" leisten Nützlinge ganze Arbeit.
Grundprinzip des Pflanzenschutzes im Biolandbau ist also ein vorbeugendes Vorgehen. Alle Kulturmaßnahmen wie Standort- und Sortenwahl, Bodenbearbeitung, Fruchtwechsel, Pflanzenhygiene und Düngung, Saat- und Erntezeitpunkt, … werden so gewählt, dass die Pflanzen gesund und widerstandsfähig gegen Schaderreger sind bzw. bleiben.