Vorkochen ist gerade in aller Munde. Was unsere Großeltern früher ganz automatisch gemacht haben, spart auch heute Zeit. Zeit, die als Eltern immer knapp ist. Schnippelt, rührt und backt man gemeinsam als Familie, bringt das gleichzeitig noch ordentlich viel Vergnügen.
Vorkochen macht satt & glücklich
Sinnvoll ist es am Wochenende loszulegen, da läuft der Alltag etwas entspannter! Ein paar Stunden am Sonntagnachmittag reserviert und schon ist das frische Essen während der verplanten Familien-Woche gesichert. Das gilt nicht nur für Familien, sondern für alle, die frischen, selbst zubereiteten Genuss lieben. „Meal Prep“ macht’s möglich!
Kocht man Nudeln oder andere Beilagen wie Hirse, Kartoffeln, Quinoa oder Polenta, hat es sich bewährt, immer gleich die doppelte Menge zuzubereiten. Alle angeführten Lebensmittel halten sich im Kühlschrank, in einem luftdichten Behälter abgefüllt, oftmals bis zu einer Woche. Gleiches gilt für Bohnen und Linsen. Einmal eine größere Menge über Nacht einweichen, am nächsten Tag weich kochen und im Kühlschrank lagern.
Bündelt man die Vorbereitung für Mahlzeiten und bereitet man die doppelte Portion der Grundzutaten zu, spart das kostbare Zeit. Man kauft nur einmal ein, reduziert Kochutensilien beim Schneiden & Zubereiten und das Aufräumen nach dem Kochen wird auch in einem Schwung erledigt.
Effizientes & zeitsparendes Werkeln läuft mit ein bisschen Übung bald rund. Lieblingsmusik anmachen, Aufgaben verteilen und sich gemeinsam eine richtig gute Zeit beim Kochen, Vorschneiden und in Glasbehältern abfüllen machen.
Mit ein paar Handgriffen werden aus den vorgekochten Bestandteilen dann während der Woche gesunde Köstlichkeiten gezaubert. Fertigprodukte adé! Stattdessen kommen Lieblingsgerichte auf den Tisch, deren Qualität man selbst bestimmen kann, und aus Zeitmangel konsumiertes Fast Food gehört der Vergangenheit an. Dieses besonders gute Gefühl in großen und kleinen Bäuchen ist
Vorkochen, ganz einfach organisiert – die Praxis Tipps!
Um einen guten Überblick zu haben, was und wieviel man am Wochenende vorgekocht hat, empfiehlt es sich, diverse verschließbare Glasbehälter anzuschaffen oder alte Konservengläser und -flaschen zu sammeln.
Der vorbereitete Hummus, die Tomatensoße und die Karottensticks wandern in die Gläser und können mit buntem Masking Tape oder einem Kreidemarker beschriftet werden. Sind die Gläser leer gegessen, zieht man das beschriftete Klebeband ab bzw. wischt die Kreidenschrift mit einen Tuch weg, um sie anschließend zur Reinigung in die Geschirrspülmaschine zu stellen.
Vorgebackenes Brot kann man einfrieren und bei Bedarf kurz im Toaster/ Backrohr aufbacken oder in Bienenwachstücher einschlagen. So hält sich das Brot mehrere Tage frisch.
Der Vorkoch-Familien-Guide & Rezepte
Beilagen & Hülsenfrüchte sind geradezu „Familien-Vorkoch-prädestiniert“. Selbst Eier oder Pizzateig können „vorgekocht“ werden. Kommen die Kinder hungrig nach Hause, geschälte, harte Eier aus dem Kühlschrank holen, ein bisschen Zaubersalz und frische Kresse darauf streuen, ein Fladenbrot im Toaster aufbacken und fertig ist die Jause.
Macht man Pizzateig, gleich die doppelte Menge der Zutaten kneten, und die Hälfte des Teigs einfrieren. Noch besser, zu kleinen Pizzaböden formen und zwischen Butterbrotpapier in einem flachen Glasgefäß im Tiefkühler auf Vorrat aufbewahren. Mit der schnellen Tomatensoße, etwas Käse und Pizza- & Pastagewürz ist die selbst gemachte Pizza dann schneller fertig als der Pizzabote liefern kann.
Salat waschen oder Gemüse schälen, schneiden und raspeln kostet Zeit. Alles Zubereitungsschritte, die man am Wochenende beim Vorkochen zwischen den Familienmitgliedern verteilen kann.
Eines der Kinder wäscht mit den Papa den Salat, schleudert ihn trocken und stellt ihn in der Schleuderschüssel (ohne Schleuderwasser) abgedeckt in den Kühlschrank. Gemeinsam mit dem vorbereiteten, cremigen Dressing im Glas und dem Nuss-Gewürz-Topping steht innerhalb von fünf Minuten eine große Schüssel Salat am Tisch.
Die Mama assistiert währenddessen dem anderen Kind beim Schälen des Selleriekopfs. Das Gemüse wird geraspelt und eingefroren. Während der Woche aufgegossen mit dem selbst zubereiteten Gemüsefond und mit ein paar Stückchen Birne wird aus Sellerie ruck zuck eine Mittagssuppe.
Auch Gemüsesticks aus Karotte, Karfiol oder Gurke lassen sich bei Bedarf schon vorab vorbereiten. Gemüse schälen, in längliche Stücke schneiden und in einem mit Wasser befüllten und verschließbaren Glas in Kühlschrank aufbewahren. Dazu den selbst gemachten Hummus servieren und um das Abendessen muss man sich nach einem stressigen Tag keine Gedanken mehr machen.
Folgende Basis-Rezepte bieten sich zum Vorkochen an und verfeinert mit variierend-duftigen Gewürzen gibt es unendlich viele Möglichkeiten, diese innerhalb kürzester Zeit auf den Familientisch zu bringen:
Ratzfatz Tomatensoße, die nach Italien schmeckt
Diese Basis Soße kann mit Pasta, verteilt auf pikanter Hirse mit etwas Käse im Rohr überbacken oder als Pizza Belag auf den Tisch wandern. Püriert mit einem Schuss Schlagobers oder einem großen Löffel Nussmus wird sie zur Tomatensuppe und mit Crackern zu einem fruchtigen Dip.
„Allzeit-bereit“ Hirse – 1x süß & 1x pikant
Die süße Hirse serviert man mit etwas Obstmus, (Pflanzen-)Joghurt und Nussmus zum Frühstück oder brät sie als Schmarren knusprig in der Pfanne mit etwas Butter, Zimt & Honig. Zum Erhitzen „Hirse süß“ portionsweise in etwas (Pflanzen-)Milch aufwärmen.
Den pikanten Hirse Varianten sind keine Grenzen gesetzt – mit Salat, Gemüseresten und Dressing wird eine lauwarme Mittags-Bowl daraus. Gemischt mit Ei und geraspeltem Gemüse kann man in der Pfanne mit etwas Öl kleine Gemüsepuffer daraus braten oder man verwendet die Hirse einfach als Suppeneinlage. Zum Erhitzen „Hirse pikant“ portionsweise in etwas Öl/Butter anbraten oder mit einem Schluck Gemüsesuppe aufwärmen.
Glücklichmacher Petersilien-Pesto
Pesto zum Dippen mit Gemüsesticks oder mit einem Schuss Olivenöl und geriebenem Bergkäse auf heißer Pasta serviert! Gut macht es sich auch als Unterlage für krosses Tomaten-Bruschetta und als Belag für getoastetes Schinken-Käse-Sandwich. Verwende es als Topping für eine reichhaltige Gemüse-Bowl oder als Appetizer aufgespießt zwischen Melonen- und Ziegenkäsestückchen.
Zimtiges Apfelmus mit Schale & Würze
Gläser mit frischem Apfelmus dürfen in keinem Familien-Kühlschrank fehlen. Am besten schmeckt es lauwarm direkt aus dem Topf gelöffelt und die Reste wandern ins Frühstücksmüsli oder, in kleine Schüsseln abgefüllt & mit etwas Zimt bestreut, auf den Jausentisch. Außerdem ist es die perfekte Basis für knusprig selbst gemachtes Granola. Mit ein paar zerbröselten Keksen, einer Schicht Joghurt in Gläser gestapelt, wird das Apfelmus im Nu zur fruchtigen Seelentröster-Nachspeise nach einem anstrengenden Tag!
Cremiges Ofenkürbis-Püree
Diese herzhafte Gemüsepaste aus im Ofen geschmorten Kürbissen streicht man auf’s Brot, füllt damit einen Blätterteig und bäckt diesen gemeinsam mit etwas Ziegenkäse zu einer pikanten Tarté oder schichtet das Kürbispüree abwechselnd mit Mozzarella zwischen Lasagne-Teigplatten. Das Püree macht sich auch wunderbar als „Hirsotto“ – dafür die vorgekochte Hirse gemeinsam mit Mandelmilch, etwas Gemüsefond und einer Prise frisch geriebenem Muskat in einem Topf vermengen und aufkochen. Das heiße Risotto auf Hirsebasis mit Blauschimmelkäse und Salat am Familientisch servieren.
Lässt man den Rosmarin & Thymian weg, hat man ein süßes Kürbispüree, das man wie Obstmus verwenden kann. Hefeteig- oder Blätterteigschnecken, gefüllt mit dem Püree, etwas Zimt und gerösteten Haselnüssen, schmecken herrlich.
Brühe aus Gemüseabfällen mit dem gewissen Extra
Aus der selbst gemachten Gemüsebrühe werden mit geraspeltem Gemüse in Windeseile Cremesuppen hergestellt, Gemüseeintöpfe gekocht oder man kann darin vorgekochte Hirse aufwärmen. Die Brühe hält sich im Kühlschrank eine Woche oder sogar noch länger, portionsweise eingefroren, in Eiswürfelbehältern.
Fruchtiges Schlau-Kakao-Granola
Während der Woche wird das Granola zum Frühstück oder zur Jause mit cremigem (Pflanzen-)Joghurt und Obstmus aufgegessen oder kommt als Jause auf den Tisch. Mit zwei zerquetschten, braunen Banane verrührt und auf ein eingefettetes Backblech gesetzt, werden 4 EL vom Granola blitzschnell zu Müsli-Cookies als kleiner Snack! Oder die ganze Familie knabbert es als Fingerfood – klappt zu jeder Tageszeit!
Karotten Fladen "(B)Engelchen-leicht"
Die Fladenbrote sind schnell zubereitet, eingefroren und können stückweise aufgebacken werden. Man dippt mit ihnen Aufstriche oder Pestos. Gefüllt mit Hummus und Ofengemüse-Resten werden sie in Windeseile zur Hauptmahlzeit. Aufgeschnitten und mit Butter und Obstmus bestrichen, schmecken sie auch zum Frühstück.
Mandelmus mit Vanillenote
Selbst gemachtes Mandelmus verleiht jedem Müsli, Porridge oder Fruchtmus den extra cremigen Kick. Es macht sich wunderbar in Salat- oder Bowl-Dressings, man kann damit Suppen cremig pürieren oder Eintöpfe binden.
Cremiges Schüttel-Dressing
Hat man dieses würzige Dressing auf Vorrat im Kühlschrank, muss es nur aufgeschüttelt werden und ein Salat ist innerhalb von wenigen Minuten am Tisch oder eine Gemüsebowl damit verfeinert.
Nuss-Gewürze-Topping
Das Nuss-Gewürz-Topping macht beinahe jedes pikante Gericht zu etwas ganz Besonderem. Man kann es auf Suppen, Salate und Aufläufe geben. Selbst einem hart gekochten Ei verleiht es ein ganz besonderes Aroma. Aber auch Hummus, gewürzt mit dem Topping, schmeckt einfach himmlisch gut.
Hummus, der Tausendsassa
Hummus schmeckt herrlich würzig cremig und ist eine wunderbar vegetarische Alternative zum klassischen Schinken-Käse Brotbelag. Man kann ihn aber auch sonst fast überall als reichhaltigen Dip dazu reichen – zu Omlettes, als Topping für Bowls, zum Ofengemüse oder gemeinsam mit den Fladenbroten!
„Das-geht-immer“ Ofengemüse
An die Saison angepasstes Ofengemüse ist das perfekte, abwechslungsreiche Familienessen. Macht man gleich die doppelte Portion, kann man damit unzählige Mahlzeiten zubereiten - etwa gebackene Ofenkartoffeln füllen, Brote überbacken oder es gemeinsam mit mariniertem Salat, etwas Hirse, einem Klecks Hummus und dem Kürbispüree als köstlich schnelles Mittag- oder Abendessen auf den Tisch bringen.
Bereitet man Ofengemüse zu, sollte man darauf achten, Gemüsesorten zu wählen, die in etwa die gleiche Garzeit im Rohr haben (siehe auch Rezept unten). Röstet man weicheres und festeres Gemüse gemeinsam im Ofen – muss man die festeren Gemüsesorten in kleinere Stücke schneiden (Bsp.: Schnell gar – Spargel, ganze Stangen, längere Gardauer – Brokkoli, in kleine Röschen geschnitten)
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