Auf den ersten Blick sind Bienen einfach nur sympathische Honigproduzenten. Doch nicht umsonst gilt die Biene nach Rind und Schwein weltweit als drittwichtigstes Nutztier: Honigbienen und ihre „wilden“ Verwandten zählen zu den wichtigsten Bestäubern zahlreicher Kultur- und Wildpflanzen. Rund 80 % unserer wichtigsten Nahrungspflanzen werden vor allem von Hautflüglern wie (Wild-)Bienen bestäubt. Ihre Arbeit bildet eine wesentliche Voraussetzung für die globale Ernährungssicherung. Die jährliche Bestäubungsleistung der Insekten wird weltweit mit zumindest 150 Milliarden Euro beziffert.
Doch obwohl sie so wertvoll sind, sind (Wild)Bienen in ihrem Bestand bedroht. Monokulturen, Pestizide, der Verlust ihres Lebensraums sowie der Klimawandel sind einige Faktoren, die den Bienen zusetzen. Die Ursachen sind zwar vielfältig, der direkte Zusammenhang zwischen Bienensterben und Pestizideinsatz wird aber von zahlreichen Studien bestätigt. Bereits geringe Dosen können bei Bienen zu Koordinationsverlust und Flügellähmung bis hin zum Tod führen. Die Gifte schwächen auch die Immunabwehr der Tiere und machen sie anfälliger für Krankheiten und Parasiten, wie die Varroamilbe.
Die biologische Landwirtschaft hingegen setzt sich aktiv für den Schutz der Bienen ein. Abwechslungsreiche Fruchtfolgen und der Verzicht auf Pestizide tragen neben vielen anderen Maßnahmen dazu bei. Zusätzlich bieten Biolandwirtinnen und Landwirte den Bienen durch Blühstreifen und Hecken vielfältiges Futter, sowie ausreichend Rückzugs- und Nistmöglichkeiten. Die Arten- und Individuenzahl der Bienen ist bei Bio-Bewirtschaftung bis zu siebenmal höher als auf konventionellen Vergleichsflächen. Mit zunehmendem Anteil der Bioflächen steigen aber auch die Populationen der (Wild-)Bienen und Hummeln auf den umliegenden Ackerflächen stark an. Der biologische Ackerbau verbessert dadurch auch die Bestäubung von Blütenpflanzen in der Umgebung.