Neben Industrie und Verkehr sind auch Lebensmittelproduktion und Ernährung wesentlich am Klimawandel beteiligt. Bis zu 30 % der Treibhausgasemissionen werden in industrialisierten Ländern diesen beiden Sektoren zugeschrieben.
Der Anteil der Ernährung an den gesamten Treibhausgasemissionen ist stark von unserem individuellen Essverhalten abhängig. Vor allem tierische Produkte wie Fleisch und Käse verursachen sehr hohe Emissionen, ebenso wie nicht saisonales Gemüse, das aus beheizten Glashäusern stammt.
Die Klimabilanz eines Lebensmittels erfasst eben diese Auswirkungen auf das Klima und erhebt sämtliche Treibhausgase, die durch Landwirtschaft, Verarbeitung, Verpackung, Transport, Kühlung, Lagerung usw. entstehen. Während der Transport unserer Lebensmittel vom Feld bis in den Handel durchschnittlich „nur“ 5 bis 10 % der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen verursacht, entsteht der Großteil der Emissionen bei der landwirtschaftlichen Produktion. Vor allem intensive Tierhaltung, sowie die Produktion und der Einsatz schnelllöslicher mineralischer Stickstoffdünger sorgen für hohe Treibhausgasemissionen. Auch Landnutzungsänderungen – also die Umwandlung von Grünland oder tropischen Waldflächen in Ackerland, um z. B. Futtermittel wie Soja anzubauen – tragen zu dieser Entwicklung bei.
Allein die Herstellung der über 100 Millionen Tonnen Stickstoffdünger, die weltweit pro Jahr erzeugt werden, setzt rund 800 Millionen Tonnen CO2 frei. Der energieaufwändige Prozess verbraucht große Erdöl- und Erdgasmengen und belastet Umwelt und Klima. Doch düngen geht natürlich auch ohne Erdöl. Bio-Landwirtinnen und Landwirte versorgen ihre Pflanzen mit organischen Düngern wie Mist und Kompost. Der Anbau von Leguminosen wie Luzerne, Klee oder Erbse trägt ebenfalls zu einer ausreichenden Stickstoffversorgung bei.
Der Verzicht auf schnelllösliche mineralische Stickstoffdünger, die Bindung von Kohlenstoff im Boden durch Humusaufbau, eine flächengebundene Tierhaltung, der niedrigere Einsatz von Kraftfuttermitteln sowie der effiziente und sparsame Umgang mit nicht erneuerbaren Ressourcen – all diese Faktoren tragen zur guten Klimabilanz des Biolandbaus bei.