Die biologische Landwirtschaft legt besonderes Augenmerk auf das Bodenleben. Zahlreiche Maßnahmen wie organische Düngung, Förderung des Bodenlebens, vielfältige Fruchtfolgen, Anbau von Mischkulturen und Leguminosen, schonender Bodenbearbeitung, Verzicht auf Mineraldünger und Pestizide sorgen dafür, dass der Humus und die Bodenfruchtbarkeit langfristig erhalten werden.
Und das ist wichtig, denn Böden sind höchst lebendig. In einem Gramm fruchtbaren Boden leben Milliarden unterschiedlichster Bakterien, Pilze, Algen, Würmer, Milben, Asseln, Springschwänze, Insektenlarven etc. Je nach Schätzungen sollen ein Viertel bis zu zwei Drittel aller Arten der Welt unter der Erdoberfläche leben. Unter einem Hektar Fläche sind das bis zu 15 Tonnen Bodenlebewesen. Das entspricht dem Gewicht von 20 Kühen.
Der bekannteste Vertreter unter den Bodentieren ist wohl der Regenwurm. Er durchlüftet und lockert den Boden, der Regenwurmkot bildet die Basis für einen krümeligen, stabilen und nährstoffreichen Boden.
Ohne Humus und Bodenorganismen gibt es also auch keine Bodenfruchtbarkeit. Diese stellt die Grundlage für Gesundheit, Ertragsfähigkeit und Qualität von Pflanze und Tier und somit auch für das menschliche Wohlergehen dar. Im Biolandbau gehört die langfristige Sicherung und Steigerung der Bodenfruchtbarkeit daher zu den wesentlichen Grundprinzipien.