Seit 1950 hat sich der weltweite Wasserbedarf verdreifacht. Dabei spielt die Landwirtschaft eine bedeutende Rolle: Sie ist für unglaubliche 70 % des globalen Süsswasserverbrauchs verantwortlich.
Da in Österreich aufgrund derzeit noch ausreichender Niederschläge grundsätzlich wenig bewässert werden muss, ist der Anteil der Landwirtschaft am gesamten Wasserverbrauch vergleichsweise gering. Das kann sich im Zuge des Klimawandels und der damit verbundenen trockenen und heißen Sommer allerdings rasch ändern. Abgesehen davon spielt neben der verwendeten Wassermenge auch die qualitative Beeinträchtigung des Wassers durch unerwünschte Stoffeinträge wie z.B. durch chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel oder schnelllösliche mineralische Düngemittel eine wesentliche Rolle. Diese sind in der biologischen Landwirtschaft verboten. Außerdem sorgen vielfältige Fruchtfolgen, schonende Bodenbearbeitung, eine möglichst ganzjährige Bodenbedeckung und eine flächengebundene Tierhaltung dafür, dass auf biologisch bewirtschafteten Flächen deutlich weniger Schad- und Nährstoffe ausgewaschen werden als auf konventionellen Vergleichsflächen.
Untersuchungen zeigen auch, dass humusreiche Bio-Böden deutlich mehr Wasser aufnehmen und speichern können als intensiv bewirtschaftete Flächen. Hauptgrund sind die bessere Boden- und Porenstruktur, wodurch das Wasser schnell in tiefere Bodenschichten transportiert wird. Aufgrund des stabilen Krümelgefüges saugt ein fruchtbarer Bio-Boden auch starke Platzregen auf wie ein Schwamm. Auch die erhöhte Regenwurmpopulation unter Biobewirtschaftung spielt eine zentrale Rolle, da durch die Gänge der Regenwürmer das Regenwasser in tiefere Bodenschichten geleitet wird. All diese Faktoren vermindern den Anteil des Oberflächenabflusses in Bäche und Flüsse. Somit leistet der Biolandbau einen wichtigen Beitrag, die Intensität von Hochwässern und Bodenerosion zu mindern.